Fragt man einen Ausländer nach typischen Klischees über Deutschland und die Deutschen, kommt meist ohne zu zögern: Ordnung, Sauberkeit, Fleiß und Pünktlichkeit. Angeblich trinken die Deutschen viel Bier und haben einen hohen Bildungsstandard. Deutsche gelten als eher streng und humorlos und essen Sauerkraut. Mancher hält Deutsche für arrogant, andere finden sie besonders nett. Nun sind Klischees einfach das, was sie sind, nämlich historisch gewachsene Vorurteile, die nicht unbedingt mit der Wirklichkeit übereinstimmen müssen. Was ist nun aber typisch deutsch?
Wie denken die Deutschen über sich selbst? Unbestritten wird in vielen Umfragen als gar nicht positive Eigenschaft der fast überall zu findende Pessimismus als erstes erwähnt. Die Menschen machen sich viele Sorgen und denken häufig über Probleme nach, anstatt das Hier und Jetzt in vollen Zügen zu genießen. Nun mag das nicht für jede Person zutreffen, aber eine gewisse Grundstimmung in dieser Richtung kann man den deutschen Landsleuten nicht ganz absprechen.
Deutsche lieben ihr Zuhause und fast noch mehr das eigene Auto. Beides wird gehegt und gepflegt. Die Wohnung wird heimelig mit Schrankwand, Einbauküche, Holzbetten, und allerlei liebgewonnenem Krimskrams eingerichtet. Hausbesitzer mähen und wässern ihre Vorgärten, Gartenliebhaber schaffen hingebungsvoll Oasen der Erholung oder pflanzen ihr eigenes Obst und Gemüse. Neben Vogelhäuschen und Hollywoodschaukeln werden Gartenfiguren aufgestellt, um sich und den Nachbarn Freude zu bereiten.
Wer längere Zeit im Ausland lebt, wird irgendwann auch die allgemein bekannten Klischees zumindest ein klein wenig vermissen. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind Tugenden, die uns das Leben miteinander einfacher machen. Und wer ist nicht erfreut über ordentliche Arbeit und Dinge, die auch wirklich funktionieren und lange halten.
Im Zuge der Globalisierung und dem Zusammenwachsen zu einer großen Welt wird es zunehmend schwieriger werden, einzelne Nationen nach bestimmten Eigenheiten zu beurteilen. Auch typisch deutsche Gewohnheiten, Tugenden und Macken machen internationalen Gegebenheiten Platz. In allen Städten wird amerikanisches Fastfood gern gegessen, englische Musik ist neben den Volksliedern fest etabliert, und soziale Onlinenetzwerke hebeln die persönlichen nationalen Grenzen sowieso schon seit langem aus.