3.1 Der Trocknungsverlauf
Die Trocknungsverlaufskurve liefert wichtige Informationen über das Verhalten
von Gütern während des Prozesses. Sie beschreibt den Zusammenhang zwischen
der Trocknungsgeschwindigkeit und der mittleren Gutfeuchte. Sie wird
als wesentliche Größe für die Konzeption von Trocknungsanlagen herangezogen.
Das Trocknungsverhalten hygroskopischer Stoffe unterscheidet sich von dem
nichthygroskopischer Stoffe grundsätzlich dadurch, dass sie nicht auf den
Feuchtigkeitsgehalt Null getrocknet werden können, sondern nur auf die Gleichgewichtsfeuchtigkeit
X*, die entsprechend den Sorptionsisothermen des Gutes
der relativen Feuchtigkeit der Luft und deren Temperatur zugeordnet ist. Ansonsten
ähnelt der Trocknungsverlauf dem der nichthygroskopischen Stoffe.
In Bild 1 sind die charakteristischen zeitlichen Trocknungsverläufe, die daraus
ermittelten Trocknungsverlaufskurven eines kapillarporösen, hygroskopischen
und eines nichthygroskopischen Stoffes dargestellt. Der hygroskopische Stoff
verhält sich bei hohen Gutfeuchten nichthygroskopisch. In diesem Zusammenhang
wird auch von überhygroskopischer Feuchte gesprochen. Im Bereich
niedriger Gutfeuchten verhält sich der Stoff jedoch hygroskopisch