DORTMUND taz | Das bemerkenswerteste Interview dieses Spieltages hat wahrscheinlich Leonardo Dede gegeben. Sportlich spielt der Brasilianer keine Rolle mehr bei Borussia Dortmund, auch beim 4:1-Sieg gegen Hannover 96 saß er 90 Minuten auf der Bank. Doch am emotionalen Höhepunkt dieser Partie war Dede unverhofft in den Mittelpunkt geraten.
Mario Götze hatte ein fundamentales Tor zum 1:1 erzielt, er zog sein Shirt nach oben, und zum Vorschein kam Dedes Name und seine Nummer, die 17. Der jüngste BVB-Profi nutzte den vielleicht größten Moment seines bisherigen Fußballerlebens für eine Hommage an den Ältesten, der Dortmund am Saisonende nach 13 Jahren verlassen wird. Als Dede später auf Götzes Huldigung angesprochen wurde, waren nur ein paar grunzende Geräusche zu vernehmen. Der 32-Jährige schluchzte, seine Augen wurden feucht, dann lief er davon.
Dede war überwältigt von der Liebeserklärung. Vielleicht war er auch traurig, dass er allenfalls noch wenige Minuten mit diesem wunderbaren Götze zusammen spielen wird. Denn dieser Samstag weckte den Eindruck, dass der 18-Jährige nicht nur über ein ganz außergewöhnliches fußballerisches Talent verfügt, sondern auch über eine noch seltenere Begabung: die Fähigkeit, in den großen, wegweisenden Momenten in Erscheinung z