Der Schnitt-Vorgang besteht aus mehreren Schritten. Zunächst erfolgt die Auswahl der Muster. Muster (engl. rushes, dailies) sind die ersten Positiv-Kopien der Original-Negative, anhand derer “das Drehergebnis besichtigt und eine erste grobe Auswahl getroffen wird” (Monaco 2000,779). Durch die Aneinanderreihung der Muster in der im Drehbuch vorgesehenen Reihenfolge entsteht die Arbeitskopien, mit der die weitere Schnittarbeit erfolgt, Zunächst wird ein Rohschnitt hergestellt, dann ein Feinschnitt. Die einzelnen Einstellungen werden dabei sukzessive auf die gewünschte Länge zusammengeschnitten (und anschließend wieder zusammengefügt). Was das Verhältnis zwischen gedrehtem und am Ende tatsächlich verwendetem Material angeht, so gibt es für den Spülfilm den Erfahrungswert von 10:1(Monaco 2000,131).
Die letzte Stufe des Feinschnitts ist der Final cut. Die Entscheidung über den final cut liegt in der Regel beim Regisseur. Es gibt aber auch Abweichungen von dieser Regel Im “klassischen” Hollywood-Kino etwa lag die Entscheidung über den final cut meist beim Produzenten, gelegentlich auch beim star. In einigen Fällen werden mehrere Schnittfassungen hergestellt, so neben der Schnittfassung, die in die Kinos kommt, der director’s cut, der dem Willen des Regisseurs entspricht.