Ist Griechenland in der Lage, jemals seine Schulden zurück zu zahlen? Nein, sagt der Internationale Währungsfonds angesichts einer Schuldenquote von annähernd 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der Fonds will dem südeuropäischen Land erst wieder Geld geben, wenn die Europäer den Löwenanteil ihrer Forderungen gegenüber Athen streichen.
Die Diagnose aus Washington ist sicherlich nicht falsch. Dennoch verwundert es einen, dass der Fonds diesmal auf die eigene Regel pocht, an die er sich 2010 nicht gehalten hat, als er sich in die Griechenland-Rettung einspannen ließ, denn auch damals waren die Schulden in Athen nicht tragfähig. Rolf Langhammer vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel hat eine Erklärung dafür: "Der IWF steht unter erheblichem Druck seiner Anteilseigner. Gerade die vielen Entwicklungs- und Schwellenländer finden, dass mit ihnen viel härter umgegangen wurde als mit Griechenland.