Das erste Oktoberfest[Bearbeiten]
Karte von München und Sendling mit der Theresienwiese (1812)
Anlässlich der Hochzeit zwischen Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese am 12. Oktober 1810 fanden in München zahlreiche private und öffentliche Feiern statt. Auf deren letzte, das Pferderennen am 17. Oktober, geht das Oktoberfest zurück. Vermutlich im Gedanken an das 1786 letztmals ausgetragene Scharlachrennen, das im 15. Jahrhundert erstmals vor dem Karlstor stattfand und Teil der Jakobidult wurde, schlug Andreas Michael Dall’Armi in seiner Funktion als Major der Nationalgarde ein Pferderennen zur öffentlichen Huldigung des Brautpaares vor. Überliefert ist, dass die initiale Idee, die zu diesem Vorhaben führte, von dem Lohnkutscher und Unteroffizier der Nationalgarde Franz Baumgartner ausging. Dieser Ursprung des Festes gilt jedoch als nicht unumstritten.[6]
Der Festplatz außerhalb der Stadt wurde aufgrund seiner natürlichen Eignung ausgesucht. Der Sendlinger Berg (heute Theresienhöhe) wurde als Tribüne für die 40 000 Zuschauer des Rennens gebraucht. Die Festwiese blieb bis auf das Königszelt unbebaut. Die Verköstigung der Besucher erfolgte oberhalb der Tribüne auf der Anhöhe, wo „Traiteurs“ u.a. Wein und Bier anboten. Bevor das Rennen begann, erfolgte eine Huldigung der Hochzeiter und des Königshauses in Form eines Zuges aus 16 Kinderpaaren, die mit Trachten der Wittelsbacher, der neun bayerischen Kreise sowie weiterer Regionen bekleidet waren. Anschließend sang ein Chor aus Feiertagsschülern, bevor schließlich das Festrennen mit 30 Pferden auf einer 11 200 Schuh (3270 Meter) langen Rennbahn folgte. Als erstes Pferd kam das vom möglichen Initiator Franz Baumgartner über die Ziellinie, der seine Goldmedaille von Rennmeister und Staatsminister Maximilian Graf von Montgelas überreicht bekam.[7]