Auf einer Karte betrachtet könnte man das Ruhrgebiet für eine einzige Großstadt halten, da es, zumindest in der West-Ost-Ausdehnung, keine erkennbaren Grenzen zwischen den einzelnen Städten gibt. So ist das Ruhrgebiet als polyzentrische Städtelandschaft zu bezeichnen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Ruhrstadt oder „Metropole Ruhr“. Der Raum ist gekennzeichnet durch seine ähnliche stadt- und wirtschaftsgeografische Entwicklung.
Das Ruhrgebiet ist aufgrund seiner Geschichte anders strukturiert als monozentrische Agglomerationen wie Paris, die durch das rasche Zusammenwachsen kleinerer Orte und Städte mit einer Kernstadt entstanden sind. Die einzelnen Städte und Stadtteile des Ruhrgebiets sind während der Industrialisierung unabhängig voneinander gewachsen. Die Bevölkerungsdichte der Kernzone des Ruhrgebiets liegt bei knapp 2.100 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Die Übergänge zwischen den Städten sind oft durch eine lockere Vorortbebauung, unbebaute Gebiete und mitunter sogar durch landwirtschaftlich genutzte Flächen geprägt. In der Kernzone des Ruhrgebiets verlaufen die Stadtgrenzen teilweise quer durch dicht bebaute Außenbezirke und sind nur schwer zu erkennen. Häufig ist der Wechsel des Stadtgebiets nicht einmal an einem Wechsel der Straßennamen zu ersehen, da die Straßen in Randlage die Stadtgrenzen mehrfach überschreiten können und, um Verwirrung zu vermeiden, durchgängig benannt und nummeriert sind.
Die Entwicklung des Ruhrgebiets vom ursprünglichen Naturraum zum Standort der Montanindustrie und die rasante Besiedlung während der Industrialisierung ist ein häufig gewählter Forschungsgegenstand der Anthropogeografie. So wird aktuell beispielsweise die Siedlungsgeschichte des Ruhrgebiets in Bezug auf das klassische System der zentralen Orte untersucht.
Im Zuge der Rekultivierung von Industriebrachen entstehen neue Parklandschaften und Naherholungsgebiete wie etwa der Hoheward, ein Landschaftspark im nördlichen Ruhrgebiet. Entlang der erst teilweise renaturierten Emscher bildet der Emscher Landschaftspark, der die bereits in den 1920er Jahren durch den SVR in Nord-Süd-Richtung angelegten regionalen Grünzüge verbindet, einen in Ost-West-Richtung verlaufenden Grüngürtel zwischen den Städten. Die zahlreichen Garten- und Parkanlagen der Region sind in das European Garden Heritage Network eingebunden.