Heute ist der böhmische Serviettenknödel ebenso beliebt wie sein Verwandter, der süße Germknödel. Diese beliebte Nach- oder sogar Hauptspeise wird meist mit "Powidl", also Zwetschkenmus, gefüllt und mit einer Mischung aus Mohn und Zucker bestreut serviert. Vom tschechischen Germknödel unterscheidet ihn bis heute nur, dass er in Österreich größer ist. Da die heute tschechischen Gebiete die Kornkammer der einstigen Monarchie waren, ist es kein Wunder, dass dort übliche süße Mehlspeisen wie Topfengolatschen, böhmische Buchteln, Powidltascherln, Mohnnudeln und Topfenknödel in monarchische Speisekarten Einzug hielten. Die Reiseroute der beliebten Palatschinke, ein etwas dickeres Omelette, das meist mit Marmelade oder Topfen gefüllt serviert wird, war eine weitaus längere. Als Ursprung gilt die französische Crêpe, die über Rumänien als "placinta" nach Ungarn kam, sich dort zur "palacsta" wandelte, bevor sie als Palatschinke im heutigen Österreich ankam.