In Richtung Russland sandte der Gipfel ein klares Signal der Geschlossenheit: Sollte es erforderlich sein, sei man bereit, die Sanktionen zu verschärfen. Eine mögliche Aufhebung werde an die Umsetzung des Minsker Abkommens geknüpft. Ansonsten, so berichtete die Kanzlerin aus den Gesprächen, habe man über andere Konfliktherde sehr viel länger gesprochen als über Russland.
Und auch ein zweites Thema, das über Schloss Elmau wie der morgendliche Nebel lag, nämlich Griechenland, sei deutlich weniger als vermutet gesprochen worden. Freilich gab es Nachfragen der Nicht-Europäer am Tisch. Aber das sei es auch gewesen, so die Kanzlerin. Doch auf ihrer Pressekonferenz am Ende der zwei Tage in den bayerischen Alpen machte sie noch einmal sehr deutlich, dass die Zeit für eine Einigung der Gläubiger mit Athen ablaufe. Nächster Gesprächstermin mit Griechenlands Premier Alexis Tsipras sei der kommende Mittwoch in Brüssel am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels. Vorausgesetzt, der Mann aus Athen hat neue Vorschläge dabei, wie man den Schuldenstreit aus der Welt schaffen kann.