In meinem einleitenden Beitrag zur Analyse syntaktischer Strukturen in
der gesprochenen Sprache gehe ich der Frage nach, welche methodischen und
analytischen Konsequenzen gezogen werden können, wenn man den
Gegenstand ,Syntax der gesprochenen Sprache' als ein eigenes und relevantes
Untersuchungsobjekt ernst nimmt. Eine wichtige Konsequenz ist, daß die
Beschreibung korpusbezogen und unter Integration pragmatischer Faktoren
erfolgen muß. Hannes Scheutz und Peter Auer untersuchen topologische
Eigenschaften syntaktischer Strukturen in Konversationen, genauer: Vorfeldbesetzungen.
Scheutz behandelt in seinem Beitrag das ,Freie Thema' und
,Linksversetzungen' im Hinblick auf funktionale Aspekte (thematische
Orientierung, Aufmerksamkeitssteuerung), wobei er ,enge' und ,weite Linksversetzungen'
in Abhängigkeit vom Bezug zum vorangehenden Referenten
unterscheidet. Peter Auer konzentriert sich in seinem Beitrag auf VorVorfeldphänomene
und zeigt auf, daß diese im gesprochenen Deutsch eine
wichtige Rolle spielen und zu komplexen, unterschiedlich zu gewichtenden
Besetzungen führen, wobei die grundlegende Funktion die der Rahmung der
Folgeäußerung ist. ,Ellipsen' als eigenständige, nicht von ,Vollsätzen'
abgeleitete Konstruktionen sind Gegenstand der beiden Beiträge von Margret
Selting sowie Christine Busler und Peter Schlobinski. Margret Selting zeigt auf,
daß ,Ellipsen' als selbständige Turnkonstruktionseinheiten zu begreifen sind,
deren Funktion in der Kohäsion zu Vorgängereinheiten besteht, und die damitals ein grammatisches Mittel der Kohäsion neben anderen zu sehen sind.
Christine Busler und Peter Schlobinski begreifen ,Ellipsen' als autonome
syntaktische Formate, die aus einem Wissenspool von Sprechern aktiviert
werden und deren jeweiliges Format sich unter syntaktischen, semantischen
und pragmatischen Faktoren bestimmen läßt, ohne daß dabei auf maximal
spezifizierte Strukturen zurückgegriffen werden muß. Susanne Uhmann geht
in ihrem Beitrag zur Reparatursyntax der übergreifenden Frage nach, wie
syntaktische und konversationelle Faktoren in die Beschreibung konkreter
Phänomene zu integrieren sind. Sie zeigt auf, daß Reparaturen einerseits auf
der Folie konversations analytischer Kategorien zu analysieren sind, andererseits
das satz grammatische Konzept des ,funktionalen Kopfes' für die Analyse
eine zentrale Rolle spielt, was eine integrative Analyse erzwingt. Alexander
Polikarpow zeigt am Beispiel von und, welche Polyfunktionalität mit diesem
parataktischen Konnektor verbunden ist. Neben der Leistung, semantische
Relationen herzustellen, erfüllt und eine textverknüpfende Funktion im
Hinblick auf Parameter wie Dialogstruktur, Sprechökonomie, Subjektivität
und Situations abhängigkeit. Syntaktische Variation des spezifischen Geschehenstyps
,Weiterbewegen des Balls' in der Fußballberichterstattung ist Gegenstand
der Untersuchung von Frank Jfugens. Die Analyse zeigt, daß neben
klassischen Konstruktionen spezifische Nominalkonstruktionen gebraucht
werden, die als Formatierung dieses semantisch-pragmatischen Musters
auftreten. Gewissermaßen an der Schnittstelle zur Textlinguistik steht der
Beitrag zur direkten Rede in Alltagskonversationen von Susanne GÜnthner.
Günthner zeigt an vielen Beispielen auf, daß Redewiedergaben keineswegs
allein mimetische Abbildungen einer Original äußerung sind, sondern vielmehr
als rhetorische Mittel zur Illustration vergangener, prospektiver,
hypothetischer und fingierter Äußerungen und Dialoge fungieren. Helmuth
Spiekermann geht in seinem Beitrag der Frage nach, inwieweit sog. ,Fehler' in
der Fremdsprache Deutsch auf Interferenzen oder auf das gesprochene
Deutsch zurückzuführen sind. Bei chinesischen Deutschlernern zeigt er, daß
eine Reihe von ,Fehlern' sich als sprechsprachlich normaler Gebrauch interpretieren
läßt.
Sämtliche Beiträge sind mehr oder weniger empirisch fundiert, wobei
natürlich nur einzelne Aspekte Gegenstand der Analyse sein können. bleibt
zu hoffen, daß zukünftig die Beschreibung grammatischer Phänomene in
bezug zur gesprochenen Sprache eine größere Aufmerksamkeit durch
konkrete, empirische Untersuchungen erfährt.
Zum Abschluß möchte ich Jan Berns dafür danken, daß er den Band
Korrektur gelesen, die Textdatei korrigiert und die Feinformatierung vorgenommenhat.
In meinem einleitenden Beitrag zur Analyse syntaktischer Strukturen in
der gesprochenen Sprache gehe ich der Frage nach, welche methodischen und
analytischen Konsequenzen gezogen werden können, wenn man den
Gegenstand ,Syntax der gesprochenen Sprache' als ein eigenes und relevantes
Untersuchungsobjekt ernst nimmt. Eine wichtige Konsequenz ist, daß die
Beschreibung korpusbezogen und unter Integration pragmatischer Faktoren
erfolgen muß. Hannes Scheutz und Peter Auer untersuchen topologische
Eigenschaften syntaktischer Strukturen in Konversationen, genauer: Vorfeldbesetzungen.
Scheutz behandelt in seinem Beitrag das ,Freie Thema' und
,Linksversetzungen' im Hinblick auf funktionale Aspekte (thematische
Orientierung, Aufmerksamkeitssteuerung), wobei er ,enge' und ,weite Linksversetzungen'
in Abhängigkeit vom Bezug zum vorangehenden Referenten
unterscheidet. Peter Auer konzentriert sich in seinem Beitrag auf VorVorfeldphänomene
und zeigt auf, daß diese im gesprochenen Deutsch eine
wichtige Rolle spielen und zu komplexen, unterschiedlich zu gewichtenden
Besetzungen führen, wobei die grundlegende Funktion die der Rahmung der
Folgeäußerung ist. ,Ellipsen' als eigenständige, nicht von ,Vollsätzen'
abgeleitete Konstruktionen sind Gegenstand der beiden Beiträge von Margret
Selting sowie Christine Busler und Peter Schlobinski. Margret Selting zeigt auf,
daß ,Ellipsen' als selbständige Turnkonstruktionseinheiten zu begreifen sind,
deren Funktion in der Kohäsion zu Vorgängereinheiten besteht, und die damitals ein grammatisches Mittel der Kohäsion neben anderen zu sehen sind.
Christine Busler und Peter Schlobinski begreifen ,Ellipsen' als autonome
syntaktische Formate, die aus einem Wissenspool von Sprechern aktiviert
werden und deren jeweiliges Format sich unter syntaktischen, semantischen
und pragmatischen Faktoren bestimmen läßt, ohne daß dabei auf maximal
spezifizierte Strukturen zurückgegriffen werden muß. Susanne Uhmann geht
in ihrem Beitrag zur Reparatursyntax der übergreifenden Frage nach, wie
syntaktische und konversationelle Faktoren in die Beschreibung konkreter
Phänomene zu integrieren sind. Sie zeigt auf, daß Reparaturen einerseits auf
der Folie konversations analytischer Kategorien zu analysieren sind, andererseits
das satz grammatische Konzept des ,funktionalen Kopfes' für die Analyse
eine zentrale Rolle spielt, was eine integrative Analyse erzwingt. Alexander
Polikarpow zeigt am Beispiel von und, welche Polyfunktionalität mit diesem
parataktischen Konnektor verbunden ist. Neben der Leistung, semantische
Relationen herzustellen, erfüllt und eine textverknüpfende Funktion im
Hinblick auf Parameter wie Dialogstruktur, Sprechökonomie, Subjektivität
und Situations abhängigkeit. Syntaktische Variation des spezifischen Geschehenstyps
,Weiterbewegen des Balls' in der Fußballberichterstattung ist Gegenstand
der Untersuchung von Frank Jfugens. Die Analyse zeigt, daß neben
klassischen Konstruktionen spezifische Nominalkonstruktionen gebraucht
werden, die als Formatierung dieses semantisch-pragmatischen Musters
auftreten. Gewissermaßen an der Schnittstelle zur Textlinguistik steht der
Beitrag zur direkten Rede in Alltagskonversationen von Susanne GÜnthner.
Günthner zeigt an vielen Beispielen auf, daß Redewiedergaben keineswegs
allein mimetische Abbildungen einer Original äußerung sind, sondern vielmehr
als rhetorische Mittel zur Illustration vergangener, prospektiver,
hypothetischer und fingierter Äußerungen und Dialoge fungieren. Helmuth
Spiekermann geht in seinem Beitrag der Frage nach, inwieweit sog. ,Fehler' in
der Fremdsprache Deutsch auf Interferenzen oder auf das gesprochene
Deutsch zurückzuführen sind. Bei chinesischen Deutschlernern zeigt er, daß
eine Reihe von ,Fehlern' sich als sprechsprachlich normaler Gebrauch interpretieren
läßt.
Sämtliche Beiträge sind mehr oder weniger empirisch fundiert, wobei
natürlich nur einzelne Aspekte Gegenstand der Analyse sein können. bleibt
zu hoffen, daß zukünftig die Beschreibung grammatischer Phänomene in
bezug zur gesprochenen Sprache eine größere Aufmerksamkeit durch
konkrete, empirische Untersuchungen erfährt.
Zum Abschluß möchte ich Jan Berns dafür danken, daß er den Band
Korrektur gelesen, die Textdatei korrigiert und die Feinformatierung vorgenommenhat.
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