Weltweit sind die Forscher zuversichtlich, bald einen Impfstoff gegen Ebola zu finden. Aber die Kandidaten müssen erst klinische Studien durchlaufen, und das gestaltet sich schwierig: "Wenn man einen Impfstoff gegen das Ebola-Virus entwickelt, dann muss man auch wissen, dass der Stoff sicher ist und dass er eine Immunantwort bei dem Geimpften anstößt", erklärt der Marburger Virologe Stephan Becker. Will man wissen, ob der Impfstoff wirklich schützt, dann muss man das dort machen, wo Ebola-Viren auftreten. Wenn jetzt die Zahl der Ebola-Virus-Fälle in Westafrika deutlich zurückgeht, dann ist es eine riesige logistische Herausforderung, eine Phase-III-Studie, also eine klinische Studie durchzuführen."
Für eine solche Studie brauchen die Forscher eben genügend Ebola-Patienten. Nur so können sie mit ausreichender Sicherheit sagen, ob der Impfstoff wirkt oder nicht. "Insofern haben wir jetzt diese völlig verrückte Situation, dass wir auf der einen Seite alle sehr froh sind, dass dieser Ebola-Virus-Ausbruch vermutlich in einigen Monaten vorüber sein wird. Auf der anderen Seite müssen wir uns jetzt wirklich beeilen." Und das gilt weltweit. Die größte Testreihe plant die amerikanische Gesundheitsbehörde NIH in Liberia. 30.000 Menschen sollen an der Studie teilnehmen.