Die D. Stempel AG, seit 1954 mehrheitlich an der Haas’schen Schriftgiesserei beteiligt, brachte die Schrift ab 1960 auch – angepasst an die technischen Gegebenheiten [1] – als Matrizen für Linotype-Setzmaschinen heraus. Im Zuge dessen schlug sie den Vertrieb unter dem Namen Helvetia vor, um auf dem internationalen Markt mehr Chancen zu haben. Dies gefiel der Haas’schen Schriftgiesserei jedoch nicht, da bereits eine Versicherung und eine Nähmaschinenfabrik diesen Namen trugen, und sie schlug stattdessen den Namen Helvetica – „die Schweizerische“ oder „die Schweizerin“ – vor, unter dem sie seit 1960 vertrieben wird.
1983 entwarf die D. Stempel AG für die Linotype AG die Schriftfamilie Neue Helvetica. Dafür wurden die historisch gewachsenen und nicht immer zueinander passenden Schnitte neu gezeichnet und besser aufeinander abgestimmt. In der Postscript-Version besteht die Schriftfamilie heute aus 51 Schnitten.
Seit 2011 ist der ursprüngliche Entwurf der Neuen Haas-Grotesk, digitalisiert durch Christian Schwartz, wieder von Linotype verfügbar. Sie enthält auch die von Max Miedinger gestalteten Alternativglyphen für das R (sog. „flaches R“) und das a, die statt in der Helvetica in der Arial Einzug gehalten haben und bisher als Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Schriften galten.
In der DDR wollte man sich nicht abhängig machen von den Herstellern aus dem Westen und schuf als sozialistische Antwort auf die Univers und die Helvetica die Schriftart Maxima.